Fotos und Filme richtig aufbewahrt!

Donnerstag, 28. März 2024

Tipps und Tricks, um vergängliches Foto-/Filmmaterial und Dias vor dem Zahn der Zeit zu bewahren, kommen gut an.

Dr. Felix Rauh gibt Tipps zur Erhaltung von Fotos, Filmen und Dias. Foto: ZHB

Der Raum in der Bibliothek am Standort Sempacherstrasse füllte sich rasch. 27 Interessierte, darunter auch Fachpersonen aus den Stadtarchiven Luzern und Sursee wollten von Dr. Felix Rauh, stv. Direktor von Memoriav, alles rund um die Bewahrung von Foto- und Filmdokumenten wissen. Felix Rauh konnte dort ansetzen, wo Wissen um die richtige Pflege von Datenträgern mit innig geliebten Erinnerungen fehlt. 

Zunächst klärte Felix Rauh über die verschiedenen Arten von Fotos, Dias, Filmen – 8mm, 16mm oder deren Perforationslochung – und Videos auf. Er erklärte, welche Gefahren auf das empfindliche Material lauern: Filme sind entzündlich, Feuchtigkeit führt zu nicht wieder gut zu machenden Schäden ebenso wie Klebstoff. Auch das falsche oder unsorgfältige Lagern führt zu irreversiblen Schäden am Material. 

Viele der Teilnehmenden hatten eigenes Material dabei. Jemand brachte gar eine Filmrolle mit einem Durchmesser von 25cm mit – ohne jedoch zu verraten, wessen Lebensspur hier umfangreich dokumentiert worden ist.

Digitalisierung war das grosse Thema des Nachmittags. Nicht nur wie Bestände digitalisiert werden können, wie viel dies kostet und welche Anbieter es dafür gibt, trieb die Teilnehmenden um. Angeregt diskutiert wurde auch die Frage: «Soll überhaupt (alles) digitalisiert werden?». Auch Wünsche an die Bibliothek wurden laut: Die ZHB solle eine «Digitalisierungsstation» für Dias zur Verfügung stellen. Mirjam Zürcher, Fachstelle Lucernensia, nahm diesen Input dankend auf und wies auf die bereits bestehende Möglichkeit hin, eigene Fotos auf dem Kulturgutportal ZentralGut hochzuladen. Dort werden sie von der ZHB einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht, die Daten werden von der Bibliothek gepflegt.

Inventar des audiovisuellen Kulturerbes des Kantons Luzern 

Der Workshop fand im Rahmen des Projekts zur Inventarisierung des audiovisuellen Kulturerbes im Kanton Luzern statt. Ziel dieses Inventars ist es, einen Überblick über die bei Privatpersonen und Institutionen liegenden Foto-, Film- und Tonbestände zu gewinnen.

Wer audiovisuelles Material besitzt, das die Geschichte, Gesellschaft, Kultur, Wirtschaft, Landschaft oder Ortschaften im Kanton Luzern dokumentiert, ist eingeladen, sich am Inventarprojekt zu beteiligen. Das Projekt läuft bis zum 5. April 2024. Wer an der Umfrage teilnehmen möchte, meldet sich gerne direkt auf av-inventar@zhbluzern.ch.

Die Sammlungen verbleiben dabei bei ihren Besitzerinnen und Besitzern und sollen im Projekt lediglich verzeichnet werden.