Ausstellung "Gestirn und Gewölk"
Für die Fächerwand im Bistro Wärchbrogg hat Margrit Rosa Schmid 120 Bildtafeln und 24 Objekte geschaffen, angeregt von Texten von Immanuel Kant und Gaius Plinius Secundus.
2024 feiern wir 300 Jahre Immanuel Kant und 2000 Jahre Gaius Plinius Secundus, auch als Plinius der Ältere bekannt. Beide sind Philosophen, Himmels- und Naturforscher und Entdecker. Für die Fächerwand im Bistro Wärchbrogg hat Margrit Rosa Schmid 120 Bildtafeln und 24 Objekte geschaffen, angeregt von Texten der beiden grossen Persönlichkeiten.
Die 120 Bildtafeln sind keine wissenschaftlichen Illustrationen, sondern freie Bildnotizen, Gedankensplitter, Tagtraumbilder zu den Texten Kosmologie von Plinius dem Älteren und Theorie des Himmels von Immanuel Kant. Es sind 15 Bahnen mit je 8 Tafeln. Sie illustrieren 15 Bewegungen am Himmel, im Kosmos, inspiriert von Wörtern, Wortwendungen, Aussagen der beiden Autoren Kant und Plinius.
Eingebaut ist ein Adventskalender. Ab dem 1. Dezember wird täglich eine Bildtafel entfernt. Sie geben den Blick frei auf die 24 Objekte: Himmelsgestein.
Plinius der Ältere (* 23 oder 24 n. Chr. in Novum Comum, heute Como; † 24. August oder 24. Oktober 79 in Stabiae am Golf von Neapel) – am Himmel das Trübe – das Dazwischentreten des Mondes – Nachtsonnen – die Nacht ist die Schatten der Erde – Verfinsterung der Sonne – geschleuderte Blitze – Schwertsterne – Scheibensterne – Hornsterne – Balken am Himmel – Gewalt der Gestirne – das rastlose Kreisen der Kometensteine – der Klang der rundum getriebenen Sterne – die Welt gleitet bei Tag und bei Nacht gleich schweigend dahin …
Immanuel Kant (* 22. April 1724 in Königsberg; † 12. Februar 1804 ebenda) – die Kugeln der ganzen Planetenwelt – die sterbliche Menschenwelt – die Ursachen der Sonnen-Klumpen – flammende Kugeln – herumlaufende Körper – die Macht des unendlichen Wesens – Mittelpunkt der Attraction ist die Sonne – flammende Gluth – Zirkelkreisen – Schwungkräfte – Gegengewicht – Ruhe der Natur – der bestirnte Himmel – bis in alle Weiten ihrer Unendlichkeit – die Freyheit zu erdichten – das Licht, welches nur eine eingedrückte Bewegung ist …
Margrit Rosa Schmid ist in Reussbühl, heute Luzern, mit 4 Geschwistern aufgewachsen. Sie hat in Reussbühl die Grundschulen und in Luzern das Gymnasium besucht, nach dem Abitur die Kunstgewerbeschule Luzern, heute HSLU, mit Abschluss als Kunsterzieherin. Anschliessend zog sie nach Berlin und studierte an der Hochschule der Künste, heute Universität der Künste UDK, Visuelle Kommunikation, Fotografie und Film. An der Cooper School New York fand sie für knapp ein Jahr Aufnahme als Gaststudentin. Zurück in der Schweiz studierte sie an der Universität Zürich Ethnologie, mit Schwerpunkt Religionsethnologie.
Margrit Rosa Schmid arbeitet als Dokumentarfilmerin, Autorin, bildende Künstlerin (Malerei, Objekt/Installation, Video, Performance etc.). Sie nahm an zahlreichen Gruppenausstellungen teil, hatte mehrere Einzelausstellungen und gewann diverse Auszeichnungen.