Die Blütezeit der Ansichtskarte begann in Europa kurz vor der Wende zum 20. Jahrhundert und dauerte bis zum Ende des 1. Weltkrieges. Die meisten Weihnachts- und Neujahrskarten der Sondersammlung stammen aus dieser Zeit.
Als neue Techniken es ermöglichten, Ansichts- und Motivkarten farbig gedruckt oder lithografiert herzustellen, stieg deren Beliebtheit als Kommunikationsmittel und Sammlungsobjekte zunehmend. Die Karten wurden um die Jahrhundertwende zu Millionen verschickt. In vielen Haushalten leistete man sich ein Sammelalbum, um besonders schöne Exemplare oder wichtige Grüsse aufzubewahren. In solchen Alben finden auch Weihnachts- und Neujahrskarten ihren Platz. Die Festtagskarten kamen häufig in aufwändigen Herstellungstechniken daher – in Form von Edeldrucken, kolorierten Fotografien, mit Glitzerdekor geschmückt oder als Reliefkarten mit Goldprägung.
Die Weihnachtskarten verströmen oft eine besinnliche Atmosphäre. Die Motive waren natürlich vielfach religiös geprägt: Engel, die Hl. Familie mit dem Jesuskind, oder der Hl. Nikolaus als Geschenkebringer zieren die Karten. Weitere Karten zeigen idyllische verschneite Landschaften, Tannenbäume und -zapfen oder Kinder mit Geschenken vor dem Weihnachtsbaum.
Auf Neujahrskarten heisst es häufig «Prosit Neujahr» und man wünscht sich Glück und Gesundheit. Die Sujets sind vielfältig; Glückssymbole wie Kleeblätter, Fliegenpilze, Hufeisen, Marienkäferchen, Schweine oder Kaminfeger zieren die Karten. Neujahrskarten spielen auch mit humorvollen Darstellungen wie etwa derjenigen eines glühweinbrauenden Zwerges, eines beschwipsten Postboten oder eines autofahrenden Schweines.
Die Festtagskarten sind noch nicht digital erschlossen, können jedoch in der Sondersammlung eingesehen werden.
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