Problematische Medien an der ZHB Luzern

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Donnerstag, 30. Januar 2025

Problematische Medien in Bibliotheken sorgen für öffentlichen Gesprächsstoff. Wo steht die ZHB bei diesem Thema?

Foto: ZHB

Seit einigen Jahren kommen verstärkt Publikationen mit politisch extremen, verschwörungserzählerischen oder wissenschaftsfeindlichen Inhalten auf den Buchmarkt. Dies löst in der Öffentlichkeit Diskussionen aus und wirft die Frage auf, wie Bibliotheken mit solchen Publikationen umgehen sollen.

Die ZHB diskutiert diese Fragen seit längerer Zeit nicht nur intern, sondern auch mit ihren Nutzenden. In diesem Jahr wollen wir einen wichtigen Meilenstein dieses Prozesses erreichen und der Öffentlichkeit eine Policy für den Umgang der ZHB mit problematischen Medien vorstellen. Die Policy soll ein Beitrag zur öffentlichen Diskussion sein und dazu dienen, Entscheidungen der ZHB intern und gegenüber den Nutzenden und der Öffentlichkeit transparent zu gestalten und nachvollziehbar zu begründen.

Auf dem Weg zur Policy für den Umgang mit problematischen Medien haben wir in den vergangen zwei Jahren unsere Nutzenden immer wieder einbezogen. Der Auftakt des öffentlichen Gesprächs war eine gemeinsame Veranstaltung mit der Stadtbibliothek Luzern, bei der wir mit Mitarbeitenden anderer Institutionen über den Umgang mit umstrittenen Werken in Bibliotheken und anderen Dokumentationsstellen diskutiert haben. Zur Veranschaulichung des Themas haben wir bereits an diesem Abend eine Bücherschau mit Medien entwickelt, über deren Ort in einer Bibliothek es kontroverse Auffassungen geben kann, und die Nutzenden eingeladen, uns ihre Haltung zu diesen Medien mitzuteilen. Diese Bücherschau haben wir anschliessend an mehreren ZHB-Standorten präsentiert. Die lebhafte Beteiligung der Nutzenden an dieser Ausstellung war für uns sehr bereichernd, hat sie uns doch die Vielfalt der Meinungen über dieses Thema vor Augen geführt.

Die Grundidee den Büchertischs haben wir über den Jahreswechsel 2023/24 in einer Online- Umfrage noch einmal aufgenommen, die der Öffentlichkeit anhand von konkreten Beispielen die Gelegenheit gegeben hat, ihre Ansichten über gesellschaftlich umstrittene Medien in unserem Bestand mit uns zu teilen. Auch hier ergaben die vielfältigen Rückmeldungen ein durchaus kontroverses Bild. Um über unsere Arbeit und die Auswertung der Umfrage zu berichten, haben wir im vergangenen Jahr am Standort Sempacherstrasse noch einmal zwei Fragerunden zu diesem Thema angeboten.

Die zweite Jahreshälfte 2024 stand für die Arbeitsgruppe, die sich ZHB-intern mit problematischen Medien beschäftigt, dann ganz im Zeichen der Erarbeitung eines Entwurfs für die Policy zum Umgang mit problematischen Medien und der Entwicklung möglicher flankierender Massnahmen. Dabei haben wir neben den Rückmeldungen unserer Nutzenden auch das breite Meinungsspektrum unter den Mitarbeitenden der ZHB und den weiteren Diskurs in der Bibliothekscommunity berücksichtigt. Die Rückmeldungen von Mitarbeitenden und Nutzenden waren für uns dabei ein wichtiger Baustein. Hauptsächlich stützen wir unsere Policy auf die fachliche Auseinandersetzung mit dem Diskurs in der Bibliothekscommunity und auf schweizerische und internationale bibliotheksethische Grundlagentexte. Ab September 2024 haben wir dann eine Entwurfsfassung der Policy intern vorgestellt und diskutiert. Vorläufiger Abschluss dieses ZHB-internen Prozess war ein Beschluss der Geschäftsleitung, die den Entwurfstext grundsätzlich unterstützt hat.

In diesem Jahr streben wir den vorläufigen Abschluss dieses Prozesses an und wollen die Policy der Öffentlichkeit vorstellen. Dazu sind wir im Moment im Gespräch mit dem Bildungs- und Kulturdepartement und den Luzerner Hochschulen als unseren Träger- und Partnerinstitutionen, um die Policy mit ihnen abzustimmen. Sobald diese Gespräche abgeschlossen sind, werden wir die Policy in ihrer endgültigen Fassung der Öffentlichkeit im Rahmen einer Veranstaltung vorstellen.

Die Verabschiedung der Policy wird ein Meilenstein, aber kein Schlusspunkt sein. Unser Anliegen ist es, in Zukunft weiterhin der Öffentlichkeit gegenüber transparent in unserem Handeln zu sein und gleichzeitig konstruktiv an der Debatte über die Rolle von Informationen und die Entwicklungen des Buchmarktes teilzunehmen.

Kontakt: problematische_medien@zhbluzern.ch

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